“In Auschwitz gab es keine Vögel.”

/ November 21, 2021

Im Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ steht das Schuljahr 2021/22 an der Marienschule in Offenbach unter dem Motto „Gemeinsam gegen Antisemitismus“. Verschiedene Projekte und Veranstaltungen rund um das Thema Antisemitismus sollen sowohl die Auseinandersetzung der Schülerinnen mit dem Antisemitismus der Vergangenheit als auch mit den aktuellen antisemitischen Tendenzen in der Gesellschaft anregen.

In diesem Zusammenhang fand am 08. November 2021 für die Oberstufe die Konzertlesung „In Auschwitz gab es keine Vögel“ des Künstlerduos Monika Held und Gregor Praml an der Marienschule statt. Im Mittelpunkt des Romans „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ der Autorin Monika Held stehen die Romanfiguren Heiner, der als Jude die Schrecken als KZ-Häftling erfahren hat, und seine Frau Lena, die Heiner bei den Frankfurter Auschwitzprozessen kennenlernt, bei denen er als Zeuge auftritt. Die fesselnde Lesung von Monika Held ermöglichte den Schülerinnen einen emotionalen Einblick in die Ereignisse der Zeit. Die Erlebnisse des Protagonisten beleuchten dabei nicht nur die Schrecken der NS-Herrschaft, sondern schildern auch auf eindrucksvolle Weise wie das Erlebte das Leben von Heiner prägt. Der Realitätsbezug zur fiktiven Geschichte wurde durch Einspielungen von originalen Tonaufnahmen des Zeitzeugen Hermann Reineck, der als Vorlage für die Romanfigur Heiner diente, hergestellt. Für eine beeindruckende Untermalung sorgte der Kontrabassist Gregor Praml, dessen variantenreiches Spiel die Stimmung der Erzählung unterstrich und die Schülerinnen auf eine emotionale Reise entführte.

Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die über ihre Erlebnisse berichten können. Umso wichtiger ist es neue Wege zu finden, um die Verbrechen des Nationalsozialismus für Schülerinnen und Schüler authentisch erzählen zu können. Monika Held und Gregor Praml gelingt dies auf einzigartige und beeindruckende Weise. Ein großer Dank geht auch an den Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ und die „Freunde und Förderer der Marienschule“, die die Veranstaltung finanziell unterstützt haben. 

 

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