Erster Wochenendworkshop der Begabtenförderung

/ Juli 4, 2022

Kräftig Werbung für den Beruf der Physikerin machte Herr Dr. Haik Simon, Vater einer unserer Schülerinnen und Physiker am  GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt beim ersten Wochenendworkshop der Begabtenförderung. Er verstehe nicht, warum in Deutschland bei Mädchen und jungen Frauen ein so großer Respekt vor seinem Fach herrsche und dementsprechend wenig Frauen den Beruf der Physikerin ergreife. In anderen Ländern wie Schweden oder den Niederlanden, so der international tätige Forscher, sei das überhaupt kein Thema. Frauen seien in seinem und verwandten Berufen selbstverständlich ebenso vertreten wie Männer. Über 20 neugierige
Schülerinnen sowie einige interessierte Eltern, die dankeswerterweise Fahrdienste übernahmen, hörten einen Vortrag von Herrn Simon, in dem er das Institut und die wichtigsten Tätigkeitsfelder vorstellte. Es folgte ein Rundgang, bei dem beindruckende Technik besichtigt wurde. Der rund angeordnete
Teilchenbeschleuniger bringt Ionen mit Hilfe von Elektromagneten auf 270.000 km/h pro Sekunde – 90% der Lichtgeschwindigkeit. Das sorgte ebenso für Staunen wie der riesige Elektromagnet und sein gegenüberliegender Elektronenzähler. Bei der Größe der Anlage musst man sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass trotz allem nur mit einzelnen Atomen gearbeitet wird.

Klar machen musste man sich: In der Schule werden in Physik oder Chemie Experimente durchgeführt, deren Ausgang die Lehrkraft kennt. Bei Dr. Simon ist es anderes: Es wird Fragen nachgegangen, deren Antworten man noch nicht kennt. So erfuhr die Gruppe beispielweise , dass Forschungsergebnisse in der Strahlentherapie bei Krebskranken Anwendung finden und dass an Materialen für die Raumfahrt geforscht wird, die kosmische Strahlung abhalten. Gut merken konnte man sich, dass im Jahr 1995 das Element Darmstadtium in diesem Zentrum künstlich hergestellt wurde. Ein Beispiel für eine noch offene Frage sei , dass man noch nicht erklären könne, warum es auf der Erde überhaupt Gold gibt.

Den Abschluss bildete ein Blick auf die Baustelle des neuen Ringbeschleunigers FAIR, wo auch das Gruppenbild entstand.

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